Preis „Sanierung Denkmal“ geht an Familie Reizig aus Hildesheim: Auszeichnung für Vorbilder im Klimaschutz: Landespreise „Grüne Hausnummer“ 2024/25 vergeben
Zum achten Mal werden besonders vorbildliche Sanierungen und Neubauten im Wohnbereich mit dem Landespreis „Grüne Hausnummer“ ausgezeichnet. Sieben Wohngebäude – fünf umfassend sanierte Altbauten, eine umgenutzte Immobilie und ein energieeffizienter Neubau – wurden von der Fachjury für diese Ehrung ausgewählt. Die Preisträgerinnen und Preisträger aus den Landkreisen Lüchow-Dannenberg, Harburg, Schaumburg, Cuxhaven, Hildesheim und Lüneburg nahmen ihre Auszeichnung heute in Hannover persönlich von Umweltminister Christian Meyer entgegen.
„Wer heute saniert oder neu baut, trifft Entscheidungen mit langfristiger Wirkung“, betonte der Minister bei der Preisverleihung. „Die ausgezeichneten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie private Initiativen einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende leisten können. In Niedersachsens Gebäudebestand steckt enormes Potenzial, um noch mehr Energie einzusparen. Unsere Preisträgerinnen und Preisträger zeigen, wie dieses Potenzial durch die Weiternutzung bestehender Bausubstanz, innovative Technologien, erneuerbare Energien und nachhaltige Materialien ausgeschöpft werden kann. Damit sind sie echte Vorbilder auf dem Weg zur Klimaneutralität.“
„Unsere Preisträgerinnen und Preisträger zeigen mit kreativen, praxisnahen Lösungen, wie nachhaltiges Bauen und Sanieren gelingen kann“, ergänzt Lothar Nolte, Geschäftsführer der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen und Mitglied der Fachjury. „Besonders wertvoll sind ihre Projekte, weil sie auf viele Gebäude übertragbar sind – sie machen Mut und laden zur Nachahmung ein. In diesem Jahr haben wir in der Jury zudem ein besonderes Augenmerk auf die Umnutzung gelegt: Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Schaffung dringend benötigten Wohnraums.“
Der Preis „Sanierung Denkmal“ geht an Familie Reizig aus Hildesheim, die ihr denkmalgeschütztes Fachwerkhaus aus dem Jahr 1718 unter höchsten Anforderungen an den Erhalt der Bausubstanz sowie unter Berücksichtigung von modernen energetischen Standards saniert hat. Der Einsatz ökologischer Dämm- und Baustoffe stand hier besonders im Fokus, ebenso die Steigerung der Energieeffizienz durch moderne Heizungstechnik. „Bei dem Projekt von Familie Reizig wurden 300 Jahre Baugeschichte in angemessener Art und Weise in die Gegenwart überführt, sowohl baukulturell als auch klimagerecht“, lobt die Jury.
Hintergrund: Über 2.000 „Grüne Hausnummern“ in Niedersachsen
Die „Grüne Hausnummer“ ist eine Auszeichnung der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen und ihrer regionalen Partner. Sie zeichnet Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer aus, die ihren Altbau besonders energieeffizient saniert haben oder deren Neubau mindestens dem Standard „KfW-Effizienzhaus 40“ entspricht. Inzwischen gibt es die Auszeichnung in 29 Regionen Niedersachsens. Über 2.000 Hausnummern wurden bereits vergeben. Alle zwei Jahre wird an herausragende Projekte der Landespreis „Grüne Hausnummer“ verliehen. Aus den teilnehmenden Regionen werden Vorschläge eingereicht, die Auswahl trifft eine Fachjury mit Vertreterinnen und Vertretern der Architektenkammer Niedersachsen, des Niedersächsischen Umweltministeriums, der Verbraucherzentrale Niedersachsen, der KfW, der Fachzeitschrift „Gebäudeenergieberater und der KEAN.
Hintergrund: KfW-Effizienzhausstandards
Die KfW ist die Förderinstitution des Bundes für energieeffiziente Gebäude. Sie unterscheidet auf Grundlage des Gebäudeenergiegesetzes verschiedene Effizienzstufen. Für Sanierungen von Wohngebäuden gibt es aktuell in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) die Standards 40, 55, 70 und 85. Je kleiner der Wert ist, desto geringer ist der Energiebedarf der Immobilie. Als Referenz dient ein KfW-Effizienzhaus 100, das bis 2016 als gesetzliche Mindestanforderung an Neubauten galt. Im Vergleich zum Referenzgebäude benötigt das Effizienzhaus 55 also nur 55 Prozent der Primärenergie.
Nähere Informationen zu den Preisträgern und ihren Gebäuden sowie Fotos der Gebäude finden Sie hier. Weitere Informationen zur „Grünen Hausnummer“ unter www.klimaschutz-niedersachsen.de/gruenehausnummer